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Tammo restauriert eine GSX 750 E sehr aufwendig. Aber es hat sich gelohnt. Schaut selbst. Das Projekt heißt "Orange Blossom Special".


Ursprungszustand
Im Herbst 2013 bekam Tammo eine GSX750ED (GS75X) von 1981 mit 74.000 Km geschenkt. Das Mopped war seit 2006 abgemeldet, Teile fehlten und der allgemeine Zustand konnte wohlwollend höchstens noch mit "brauchbare Restaurationsbasis" beschrieben werden. Die Benzinschläuche leckten, der Motor verölt, Kettensatz fertig, Rost überall. Die Tüten an den "Tüten" wurden angebracht, um die Ölflutung der Anlage zu stabilisieren. Das Projekt musste noch sechs Monate warten, also ein kleiner Korrosionsschutz, der beim ersten Start des Motors bei unbedarften Zuschauern "Alarmgefühle" auslöste.


Ursprungszustand
Der Start der Restauration erfolgte dann im Frühjahr 2014. Zuerst wurde die GSX komplett zerlegt, bis der Rahmen nackig war. Dann folgte Strahlen und die Lackierung vom Rahmen. Während des Aufbaus wurden die verwendeten Teile nach Funktionfähigkeit und Aufbereitungsmöglichkeiten sortiert. Es war eine recht langwierige Wiederaufbereitung der einzelnen Komponenten. Im Tank war glücklicherweise kein Rost - nur ca. 3 Liter uralter Sprit!


Motor gestrahlt
Als nächste Baustelle musste der Motor angegangen werden. Allen Unkenrufen zum Trotz erfolgte ein Glasperlstrahlen. Natürlich wurden sämtliche Öffnungen mit maximal möglichen Aufwand verschlossen. Zum Beispiel wurden die Auslassöffnungen mit gummibelegten Alu-Platten zugeschraubt, die Ansaugseite mit Putzlappen vollgestopft, Gummipfropfen hinein gesteckt und dann komplett mit Schrumpfschlauch überzogen. Der "Kettenkasten" konnte mit weicher Kunststofffolie zugestopft und jede Öffnung verklebt, verschrumpft oder zugeschraubt werden. Nach dem Strahlen: Das Ergebnis kann sich sehenlassen. Es erfolgte keine Lackierung, da sich unter dem Lack irgendwann Korrosionsnester bilden, die erst erkennbar werden, wenn der Lack abplatzt. Dann sind aber schon Narben im Aluminium entstanden.


Motor gestrahlt
Zur Pflege nach dem Perlstrahlen reicht lediglich alle paar Monate mal mit z.B. Silikonöl über den Block und andere offene Alu-Komponenten nebeln bzw. wischen. Nach einer eingehenden Untersuchung des Motors mit Kompressionstest, Steuerkettencheck, ausgiebigen Ölspülungen, Seitendeckelöffnungen, Lichtmaschine-/Kupplungsausbau/Wartung, Anlassersystemüberholung und anderen Operationen stand einer Hochzeit von Motor und Rahmen nichts mehr im Weg. Dabei sei bemerkt: Man glaubt gar nicht, was ein penibel gereinigter und "kontaktpolierter" Anlasser für die Startkultur eines Moppeds hergibt.


Hochzeit
Die Elektrik rief gar schauerlich: Neue Drähte sind von Nöten! Der Chokezug wurde aus dem Brückenrohr verlegt in einen Lenkerschalter, der Schalter stammt aus einer GSX 400 E. Die untere Schale dieses Schalters enthält einen Chokezughebel und konnte problemlos gegen die originale Schalterschale getauscht werden.


Elektrik
Es wurden einige Änderungen an der Elekrtik durchgeführt, die der Funktion des Systems zu gute kommen. Der Regler/Gleichrichter für die Batterieladung wurde gegen einen Drei-Phasenregler von Honda ausgetauscht. Damit ist schon mal eine mögliche Fehlerquelle entschärft. Zudem hat der HondaRegler (aus einer GL500/CX500) einen frei verlegbaren Spannungsfühler, über den die gemessene Systemspannung die Ladeströme direkt regelt. Diese Modifikation ist eine deutliche Verbesserung. Und wo man dann gerade dabei ist, kann man ja auch noch die Spannungsversorgung über ein Entlastungsrelais führen, damit der Schalter am Zündschloss eine Kontaktentlastung erfährt.


Lackierung
Nach dem Perlstrahlen begann die Motornummer erkennbar mit einem " R701- " Prefix (seltsam …fremde Gene ). Deshalb wurde der 32er-Vergaser gegen eine gereinigte und überholte Batterie "BS34SS" ausgetauscht. Die Sitz-Öffnungen der Ansauggummis im Luftfilter waren etwas zu weiten. Dabei zeigte sich wieder einmal: Neue Ansauggummis sind das Sahnehäubchen beim Vergaserbankdrücken. Da bekommt der Begriff "Flutschen" eine ganz neue Bedeutung.


Fertig :-)
Das Fahrwerk bedurfte einer leichten Aufarbeitung. Es wurde die Schwinge gegen die einer GSX 1100 getauscht sowie die Gabelbeine einer GSX750SZ Katana verbaut. Die hat 37er Standrohre und eine wirksame AntiDiveEinheit. Die Gabelbrücken stammen aus einer GS1000, um die Stummel der Katana zu umgehen und die Originalbrücke passte wegen der unterschiedlichen Standrohr-Durchmesser nicht. Aus Großbritannien konnte ein Lack-Klebesatz in der gewünschten Farbgebung bestellt werden. Beim Verarbeiten stellte sich leider heraus, dass dieser wohl etwas älter war als es der Stabilität seiner Farboberfläche gut tat. Das erforderte umfangreiche nachbessernde Arbeiten, die aber das Ergebnis unterm Strich nahe an die Erwartungen zurück brachten.

Kontakt per email: Tammo.

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