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Die GS850G von Rodscher nimmt wieder am Straßenverkehr teil.

1981 mußte ich das Thema Motorrad an den Nagel hängen, erste eigene Wohnung, verliebt sein und dann kamen auch noch Kinder. 1997 war es dann soweit, ich konnte mir wieder ein Motorrad kaufen. Was nun? Ich war ja garnicht auf dem laufenden, hatte mir nie den Schmerz angetan und Motorrad-Zeitungen angesehen, welche sollte ich mir kaufen? Ich hatte anno 1980 nach einer 500er Kawa und einer 850er MotoGuzzi LeMans II die Suzuki GS 850 G ins Auge gefasst, also suchte ich in der Richtung. Lange Suche war nicht nötig, nach 2 Tagen am 11.04.1997 um 10:30 hatte ich eine Suzuki GS 850 G gekauft, Kilometerstand: 68.520 und das ganze für 3500,- gute alte D-Mark. Sie sah ganz gut aus, dollen Sound wegen der 4in1 und ich war einfach nur happy. Leider wurde das dann nichts mit dem viel fahren, Kinder immer noch nicht gross und Frau ging lieber reiten als bei mir hinten drauf. So schaffte ich dann bis 2002 nur 13.773 Km.


Anfangszustand
Im Sommer 2002 kam ich nach einer Mallorca-Tour nur mit Müh und Not nach Hause und mußte sie dann in die Ecke stellen. 2005 wollte ich sie wiederbeleben. Als ich mir das Elend ansah, verliess mich doch der Mut, ich hatte doch keine Ahnung vom Schrauben und das in einer Fachwerkstatt machen zu lassen, dafür fehlte das nötige Kleingeld. Durch Zufall fand ich 2006 eine GS 850 G, EZ 1986, die mit 28.600 Km wenig gelaufen hatte, für recht kleines Geld.


Anfangszustand
Anfang 2002 noch Kupplung und Gabelöl in einer Fachwerkstatt machen lassen, doch nun hatte ich Langeweile und mich selbst versucht. Auseinander nehmen ist ja einfach, stellte ich schnell fest. Dank Internet traute ich mich nun auch an diese Arbeiten heran, da mir versichert wurde, es sei nicht so schwer und Hilfe würde ich schon bekommen, wenn es mal nicht weitergeht. Der obere rechte Bolzen vom Stossdämpfer hatte etwas an Gewinde eingebüßt. Nachdem ein Schlosser mir einen neuen Bolzen eingebaut hatte, wenn schon dann auch richtig, ging der Rahmen und etliche andere Teile zum Pulverbeschichter.


Motor wie neu
Für den Motor fand ich in Braunschweig nette und kompetente Hilfe. Schibi meinte, nachdem wir uns den Ölaustritt wegen nicht eingebauter O-Ringe erklären konnten, sieht alles noch gut aus, können wir so wieder zusammenbauen und so bauten wir mit neuen Ventilschaftdichtungen alles einfach wieder zusammen. Während ich mit Dichtungsresten entfernen beschäftigt war, hat Schibi dann noch eben das defekte Gewinde der Ölablassschraube erneuert und so bin ich dann hoffentlich alle Inkontinez los. Zu Hause dichtete ich den Motor (komplett zusammengebaut) dann ab und brachte ihn nach Hagen zum Glasperlen strahlen.


Pulvern und Polieren
Mittlerweile hatte sich der Pulverer gemeldet, Teile wären fertig und ich kann alles abholen. Leider waren die Bremssättel mißlungen und so konnte ich die nicht mitnehmen, aber da ich eh noch Teile der 86er zum polieren mit hatte war es nicht so schlimm. Alles was mal schwarz lackiert war, wurde Pulver-beschichtet und einige Aluteile hab ich polieren lassen, was mich 535,50 Euro ärmer machte.


Erste Montageschritte
Jetzt ging es also an den Zusammenbau. Erstmal das neue Lenkkopflager und die neuen Schwingenlager einbauen, Gabel, Schwinge und Räder montieren. Dann folgt die Elektrik mit Batteriekasten. Beim Zusammenbau stolperte ich dann über den alten Sicherungskasten, der irgendwie verschmorgelt aussah und ich habe auf einen Flachstecker-Sicherungskasten umgebaut. Mittlerweile war der Motor dann auch gestrahlt, leider haben die mit irgendetwas anderem gestrahlt. Die Schrauben fingen wegen Luftfeuchtigkeit an zu rosten und so lackte ich mit hitzebeständigem Klarlack L, um weiters zu verhindern.


Motor im Rahmen
Da ich mir ein reinheben des Motors in den Rahmen vorstellte und ich Schwierigkeiten hatte, 4 Leute zu bekommen, wurde und wurde es nichts. Letztendlich habe ich dann wieder etliches abgebaut und den Rahmen über den Motor gestülpt. Geht übrigens super und ist ein Kinderspiel. Daher dauerte es auch etwas bis zur Hochzeit von Motor und Rahmen, aber auch das war dann endlich vollbracht.


Vergaser
Nun gab es aber eine gähnende Leere zwischen Motor und Luftfilter-Kasten, doch die versifften Vergaser wollte ich so nicht einbauen. Wiederum half mir Schibi und ich bekam einen Vergaser-Grund-Kursus, so mit allem Zipp und Zapp. Vergaser zerlegen, reinigen, einstellen usw. Am Ende folgte die Dichtigkeitsprüfung und wieder zerlegen, denn 1 Verbindungsdichtring leckte. Aber irgendwann war es soweit. Als die Gasfabrik mit sanfter Gewalt wieder an Ort und Stelle war, juckte es in den Fingern, Startversuch ohne Lufi, Hand hinter jeden Vergaser und die alte Dame hörte sich an, als ob sie anspringen möchte, schnell abgebrochen und Feierabend gemacht. Hier gehört nun eigentlich normal ein Bild einer Bier-Flasche rein. Haben leider keins gemacht, aber ich denke, ihr könnt es euch vorstellen.


Erster Probelauf
Vergaser wurden dann noch eingestellt. Leerlaufgemisch mit Colour-Tune-Kerze und Synchronisation komischen Kugeln in Säulen :-). Anschließende folgte die Probefahrt auf dem Werkstattgelände in Braunschweig, hat sie gut geschafft und so wurde sie auf den Anhänger verladen. Beim Entladen stellte ich dann eine festsitzende Hinterrad-Bremse fest, die mich noch etwas zeit gekostet hat. Am 27.08.2009 hat der TÜV-Prüfer dann endlich gemeint: Ohne erkennbare Mängel.


Fertig (vorerst)
Nun ist sie also angemeldet und hat die ersten Kilometer nach guten 7 Jahren Standzeit ordentlich gelaufen und ich meine, die Restauration ist gut gelungen. Es gibt noch einiges zu tun, aber die Basis ist vorhanden. Freue mich auf die nächsten Kilometer mit ihr und heb mal die Linke zum Gruß.
Rodscher

Kontakt: Rodscher.
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